Autoguiding
Die Nachführung des Teleskops gleicht die Erdrotation aus. Ein Objekt bleibt somit idealerweise im Zentrum des Bildfelds. Leider arbeiten Nachführungen nicht perfekt.Zum einen müssen Teleskopmontierungen dazu sehr exakt ausgerichtet werden, was speziell bei mobilen Geräten viel Zeit erfordert. Zum anderen sorgt schon die sich ändernde Refraktion für leichte Wanderbewegungen des Himmelsobjekts über die Sensorpixel.

Um eine hohe Genauigkeit zu erzielen, muss ein weiteres System korrigierend in die Nachführung eingreifen.
Früher saß ein Astronom an einem zweiten, parallel zur Teleskopkamera ausgerichteten Teleskop - dem Leitrohr. Er beobachtete das Bild des Leitsterns im Fadenkreuz und korrigierte die Nachführung per Hand.
Er kam sogar mit einem einzigen Teleskop aus, sofern er das Licht des Sterns von einem halbdurchlässigen Spiegel aus dem Tubus der Teleskopkamera leitete (Off-Axis-Guider, wie am Foto links).
Heute wird das Auge fast immer durch eine CMOS-Cam ersetzt. Sie sitzt am Sucherfernrohr, welches die Rolle des Leitrohrs übernimmt, oder auf dem erwähnten Off-Axis-Guider. Wandert der Leitstern über die Pixel dieser Guiding-Cam, wird die Abweichung registriert. Es gibt sogar schon Kameras, die zwei Sensoren verbaut haben: Einen großen zum Fotografieren, und einen kleinen zum Guiden.Ein Zusatzgerät wie der MGEN (Link zur Lacerta GmbH) oder ein angeschlossenes Notebook mit installierter Guiding-Software (z.B. PHD2) leitet daraus entsprechende Korrekturbefehle ab. Sie werden an die Fernrohrmontierung geschickt. Weil dies ohne menschliche Eingriffe funktioniert, spricht man vom Autoguiding.

Die Software APT steuert Teleskope und Kameras. Sie schafft es sogar, Dithering und PHD2-Autoguiding zu kombinieren.Natürlich muss die Montierung mitspielen. Mein Meade LX90 wehrt zumindest in azimutaler Aufstellung die automatischen Korrekturbefehle von PHD2 ab, wie obiges Foto bereits ahnen lässt.
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