Deep Sky Fotografie - Grundsätzliches - Dr. Christian Pinter - Fototipps

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Deep Sky Fotografie
Darunter versteht man die Abbildung ferner, lichtschwacher Objekte, die dem freien Auge verborgen bleiben. Anders als bei der Planetenfotografie geht es hier nicht um hohe Auflösung - vielmehr will man möglichst viel Licht einfangen.

Kameras mit großen Pixeln sind da besser geeignet als solche mit kleinen, weshalb auch digitale Spiegelreflexkameras sehr gern zum Einsatz kommen. In der Großstadt sammelt man allerdings auch rasch das vom Himmel reflektierte Kunstlicht ein. Will man diffuse Himmelsobjekte wie Kometen, Gasnebel oder Galaxien fotografieren, muss man weit, weit hinaus in die unverbaute Dunkelheit.

Die meisten Deep Sky Fotografen werden Ihnen bestätigen: Die wichtigste Voraussetzung für ästhetische Fotos ist ein dunkler Standort. Und so hat man in Wien die Arschkarte gezogen. Hier trieft der Nachthimmel mittlerweile im Licht wie das Schnitzel im Fett.
Die Fototechnik übertrumpft das Auge
Die Fototechnik kann einiges, das dem Auge versagt bleibt:

    • Sie addiert Lichteindrücke über die Belichtungszeit hinweg
    • Sie registriert selbst bei sehr lichtschwachen Objekten noch Farben
    • Sie macht auch geringste Helligkeitsunterschiede - Kontraste - sichtbar
Der folgende Vergleich macht das deutlich: Links der (hier simulierte) visuelle Anblick des Kugelsternhaufens M5 vom 6.8.2016. Trotz 200-facher Vergrößerung bleibt der Hintergrund im Achtzöller aufgehellt. Ganz anders das Foto rechts: Es entstand wenige Tage zuvor unter ähnlichen Bedingungen - und ebenfalls in Wien.
Sterne gerne, Nebel nur bedingt
Am leichtesten gelingt es in der Stadt, schwache punktförmige Objekte (Sterne, Novae, offene Sternhaufen, Kleinplaneten) abzulichten. Hier hilft eine lange Brennweite, die den Himmelshintergrund abdunkelt.

Bei sehr schwachen, ausgedehnten Himmelsobjekten (Milchstraße, Gas- und Staubnebel, Supernova-Überreste, Kometen) funktioniert der Trick jedoch nur bedingt; sie ertrinken leicht in der städtischen Himmelsaufhellung.

Foto links: Die  Kernzone des Orionnebels ist so hell, dass schon ein Schnappschuss  brauchbare Ergebnisse bringt. Damit bleibt dieser Gasnebel allerdings  eine Ausnahme unter den Deep-Sky-Objekten.

Außerdem  erkennt man beim Vergrößern oder Aufhellen, wie verrauscht dieses  Einzelbild tatsächlich ist. Deshalb sind wesentlich komplexere Aufnahmestrategien nötig.
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