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Teleskope der Balkonsternwarte - Dr. Christian Pinter - Fototipps

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Teleskope



Meade LX 90 (SC 8")


Das Kernstück meiner Sternwarte ist ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit 20 cm Öffnung und 2000 mm Brennweite, gebaut wohl zur Jahrtausendwende.

Das LX90 von Meade ist gerade noch leicht genug, um es die drei Meter vom Zimmer auf den Balkon zu ziehen.
Ein derartiges Gerät sammelt etwa tausendmal so viel Licht wie das freie Auge und erzielt eine theoretische Auflösung weit unter einer Bogensekunde. Die maximal sinnvolle Vergrößerung liegt meiner Erfahrung nach bei 220 x. Höhere Vergrößerungen lässt die Thermik am Standort selten zu.
Die Aufstellung ist relativ einfach: Zwei Beine des Stativs werden exakt parallel zur Balkonkante ausgerichtet, der Tubus grob in Nordrichtung ausgerichtet.

Nach Eingabe von Datum und Uhrzeit lasse ich das Teleskop ein sichtbares Himmelsobjekt anfahren, löse kurzzeitig die Klemmen an beiden Achsen und bringe das Zielobjekt händisch ins Bildfeldzentrum.

Dann drücke ich zweimal die Taste "Enter" an der Meade 497-Handsteuerbox, und der eingebaute Computer übernimmt wieder. Dieses simple Verfahren ist rasch erledigt. Es reicht für die meisten Beobachtungen aus und empfiehlt sich wegen des dann fehlenden Rubberband-Effekts auch zur Planetenfotografie.

Für die Deep Sky Fotografie eignet sich das 2-Stern-Alignment besser.

Mittlerweile sind jene Leitsterne, die man zum Aufsuchen lichtschwacher Objekte benötigt, vom Wiener Himmel verschwunden. Daher bin ich sehr froh, ein Teleskop mit Computersteuerung zu besitzen. Seine Datenbank umfasst zehntausende Objekte.

Die sogenannte GoTo-Steuerung erlaubt es dem Gerät, das jeweils ausgewählte Objekt anzufahren. Durch zeitweises Nachjustieren erhält man die nötige Präzision.
Außerdem lässt sich das Teleskop vom Notebook oder PC aus befehlen. Es peilt dann jene Himmelsobjekte an, die am Monitor ausgesucht werden. Seit einigen Jahren steuere ich das Teleskope praktisch nur noch vom Arbeitszimmer aus fern, per USB und Funk. Näheres dazu liest man auf der Seite Out of the Box.
Bei der oben gezeigten alt-azimontalen Montierung sind die beiden Teleskopachsen vertikal bzw. horizontal ausgerichtet. Korrekturen sind dabei laufend in beiden Achsen nötig - ein Vorgang, den der eingebaute Computer übernimmt. Die Genauigkeit reicht für die visuelle Beobachtung und zum Fotografien von Mond und Planeten völlig aus, ebenso bei der Deep Sky Fotografie mit kurzen Belichtungszeiten.

Anders ist es beim Fotografieren mit Belichtungszeiten von 10 Sekunden aufwärts: Da braucht es höhere Genauigkeit.
Daher habe ich mein Teleskop auch probeweise parallaktisch montiert. Das geht mithilfe eines parallaktischen Aufsatzes und einer speziellen Adapterplatte. Nun weist eine der beiden Achsen zum Himmelspol.
Das Teleskop wird dadurch um etwa 4 kg schwerer und passt nur noch mit Bedacht durch die Balkontüre.

Auch die Handhabung ist komplizierter. So erfordert die Aufstellungsroutine eigentlich das Anvisieren des Polarsterns, der von meinem Balkon aus leider nicht sichtbar ist.

Lieber ist mir daher die altazimutale Aufstellung. Als Referenzpunkt beim Aufstellen dient mir eine LED im angrenzenden Zimmer, die vom Teleskop aus genau in Richtung Azimut = 0° / Höhe = 0° erstrahlt.
Technische Daten des LX90

Hersteller: Meade
Bezeichnung: LX 90
Gekauft: 2005
Gesamtgewicht: 28 kg (altazimutal) bzw. 32 kg (parallaktisch)


OTA:
Typ: Schmidt-Cassegrain
Öffnung: 20 cm (acht Zoll)
Brennweite: 2.000 mm (in Grenzen variierbar)
Öffnungsverhältnis: f/10
Ausflösung: 0,6" (theoretisch)
Lichtgewinn: rund 7,5 mag
Grenzgröße: 13,5 mag (theoretisch)
Fotostativanschluss: keiner
Kameraanschluss: über T2-Adapter
Nutzbarkeit: visuell und fotografisch
Anmerkung: OTA nicht von Montierung lösbar

MONTIERUNG:
Typ: Gabel, OTA fixiert.
Steuerung: GOTO mit Autostar 497 (30.000 Objekte) oder PC
Aufstellung: altazimutal oder parallaktisch
Betriebsspannung: 12 V
Betriebsstrom: 0,14 - 0, 25 A (bei allerhöchstem Tempo 0,45 A)
Stromversorgung Netz: Netzgerät über Stecker 5,5 x 2,5 mm
Stromversorgung mobil: über 8 im Gerät versenkbare 1,5 V Batterien (Typ C)

STATIV:
Feldstativ, zweimal ausziehbar
Dwarf 3
Seit November 2025 betreibe ich zwei Teleskope gleichzeitig: Das oben vorgestellte Meade LX90 und das völlig anders geartete Dwarf 3. Weil es sich fundamental von herkömmlichen Instrumenten unterscheidet, wird dieses Smart Telescope auf einer eigenen Seite beschrieben.  
Meade ETX 105
Das achtzöllige Meade LX90 besticht durch seine Stabilität. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt es sich freilich nicht mehr transportieren - womit sich der Einsatz auf das lichtverpestete Wien beschränkt. Um die Stadt zu verlassen, bedarf es mobiler Geräte.
Im Dezember 2017 konnte ich ein gebrauchtes Meade ETX 105 erstehen. Es lässt sich ebenfalls mit der vertrauten Autostar-Handbox steuern (GOTO).

Dieses Maksutov-Teleskop sammelt zwar drei Viertel weniger Licht als das LX90, wäre mit einem Gewicht von 11 kg inkl. Stativ) aber mobil einsetzbar.

Der Vierzöller bietet einen visuellen Einblick sowie einen Anschluss für die Kamera. Die Brennweite von 1470 mm macht ihn freilich fotografisch recht "langsam" (Blende 14).

Das Gerät lässt sich nicht nur altazimutal, sondern ohne weiteres Zubehör auch parallaktisch aufstellen - was meines Erachtens aber wenig Sinn hat.
Denn leider kann man Kameras nur mit Mühe "oben draufsatteln" (in diesem Fall würde das ETX, parallaktisch montiert, zur Nachführung derselben dienen).

Der Lärmpegel hält sich dank einer entsprechenden Option im Autostar-Menü noch in Grenzen.

Der Erstbesitzer erstand das Teleskop im Jahr 2005. Die mittlerweile marode LNT-Einheit mit Leuchtpunktsucher, elektronischer Wasserwaage und elektronischem Kompass konnte ich instand setzen.

Die Steuerung vom Computer aus wäre hier ebenso möglich wie beim LX90. Fern einer Steckdose würde das ETX 105 übrigens von acht 1,5 V Batterien (AA) angetrieben, die in der Teleskopbasis Platz finden.
Technische Daten des ETX 105

Hersteller: Meade.
Bezeichnung: ETX 105
Gesamtgewicht: 11,2 kg
Gekauft: 2017 (gebraucht)

OTA
Typ: Maksutov
Öffnung: 105 mm (4 Zoll)
Brennweite: 1470 mm
Öffnungsverhältnis: f/14
Auflösung: 1,1" (theoretisch)
Lichtgewinn: rund 6 mag
Grenzgröße: 12 mag (theoretisch)
Fotostativanschluss: keiner
Kameraanschluss: über T2-Adapter
Nutzbarkeit: visuell und fotografisch
Anmerkung: OTA nicht von Montierung lösbar

MONTIERUNG
Typ: Gabel, OTA fixiert.
Steuerung: GOTO mit Autostar 497 (30.000 Objekte) oder PC
Aufstellung: altazimutal oder parallaktisch.
Betriebsspannung: 12 V
Betriebsstrom: 0,2 - 0,32 A (bei allerhöchstem Tempo 0,5 A)
Stromversorgung Netz: Netzgerät über Stecker 5,5 x 2,5 mm
Stromversorgung mobil: über 8 im Gerät versenkbare Batterien zu je 1,5 V (AA)

STATIV
Feldstativ, ausziehbar
Celestron 4SE
Der Maksutuv 4SE besticht in klassischen Celestron-Orange.

Am Fotostativ eignet er sich recht gut zum Fotografieren: Er wirkt dann als Teleobjektiv von 1325 mm Brennweite.

Die Fokussierung über Drehknopf erleichtert das Scharfstellen sehr.
Mit diesem Instrument habe ich z.B. die beiden Venus-Durchgänge fotografiert.


Technische Daten des 4SE

Hersteller: Celestron. Bezeichnung: 4SE
Typ: Maksutov
Gekauft: 2010 (gebraucht)
Öffnung: 102 mm (4 Zoll)

Brennweite: 1325 mm
Öffnungsverhältnis: f/13
Auflösung: 1,1" (theoretisch)
Lichtgewinn: rund 6 mag
Grenzgröße: 12 mag (theoretisch)
Gewicht: 2,8 kg
Kameraanschluss: über T2-Adapter
Nutzbarkeit: visuell und fotografisch
Fotostativanschluss: vorhanden
Celestron C90
Auch dieser Maksutov verwandelt sich beim Fotografieren in ein Teleobjektiv, und zwar mit 1000 mm Brennweite.

Ich habe damit z.B. Sonnen- und Mondfinsternisse abgelichtet.

Allerdings ist die Koma - ein optischer Fehler, der zu verzerrter Abbildung außerhalb der Bildfeldmitte führt - beachtlich.

Nachteilig ist auch die schwerfälligere Art der Fokussierung: Sie erfolgt durch Drehen am vorderen Tubusteil.

Technische Daten des C90

Hersteller: Celestron
Bezeichnung: C90
Typ: Maksutov
Gekauft: 1989
Öffnung: 90 mm (dreieinhalb Zoll)

Brennweite: 1000 mm
Öffnungsverhältnis: f/11
Auflösung: 1,3" (theoretisch)
Lichtgewinn: rund 6 mag
Grenzgröße: 12 mag (theoretisch)
Gewicht: 1,9 kg
Kameraanschluss: mittels T2-Adapter
Nutzbarkeit: visuell und fotografisch
Fotogewindeanschluss: vorhanden

Rubinar 500 mm, f/5.6
Maksutov-Teleskope werden mitunter etwas spöttisch als "Russentonnen" bezeichnet, auch der gedrungenen Bauform wegen. Im vorliegenden Fall passt der Spitzname, denn dieses gebraucht erstandene Teleobjektiv stammt tatsächlich aus Russland.
Der Kameraanschluss ist ein M42-Gewinde. Ein kurzer (!) Adapterring verwandelt dieses ins T2-Gewinde (gleicher Durchmesser, andere Ganghöhe). Das T2 kommt bei Teleskop-Zubehörteilen häufig zur Anwendung. Allerdings musste der Unendlichkeitsanschlag "aufgebohrt" werden, um mit dem Adapter noch korrekt fokussieren zu können.

Das Objektiv lässt sich auch huckepack am Teleskop verwenden, um damit großflächigere Himmelsobjekte zu fotografieren.

Technische Daten des Rubinar-Spiegelteles

Hersteller: Unklar, Russland
Bezeichnung: Rubinar 500/5,6
Gekauft: 2011 (gebraucht)
Gewicht: 1,7 kg
Typ: Maksutov-Teleobjektiv
Öffnung: 98 mm (knapp vier Zoll)
Brennweite: 500 mm
Öffnungsverhältnis: f/5,6
Auflösung: 1,3" (theoretisch)
Fotostativanschluss: vorhanden
Kameraanschluss: M42 (T2 mittels zusätzlichem Adapter)
Nutzbarkeit: fotografisch, sehr eingeschränkt auch visuell

Vergrößerung: 20 x mit 25 mm Okular, siehe Text
Austrittspupille damit: 4,5 mm
Lichtgewinn damit: rund 5,5 mag (theoretisch)
Grenzgröße damit: 11,5 mag (theoretisch)
Anmerkung: Fokussiersperre bei Unendlichkeit entfernt
Vivitar 300 mm, f/5.6
In den Siebzigerjahren hat mir mein Vater dieses sehr schwere 300 mm-Teleobjektiv gekauft. Damals habe ich damit vor allem den Mond fotografiert. Visuell war es mir 1997 z.B. beim Kometen Hale-Bopp nützlich.
Auch dieses Tele kann man natürlich huckepack aufs Teleskop setzen, um damit den Sternenhimmel zu fotografieren.

Technische Daten des Vivitar 300 / 5,6

Hersteller: Vivitar
Bezeichnung: Tele 300/5,6
Gekauft: 1974
Gewicht: 1,1 kg.

Typ: Refraktor-Teleobjektiv
Öffnung: 54 mm (zwei Zoll)
Brennweite: 300 mm
Größtes Öffnungsverhältnis: f/5,6
Auflösung: 2,2" (theoretisch)
Fotostativanschluss: vorhanden
Kameraanschluss: mittels T2-Adapter
Nutzbarkeit: fotografisch, sehr eingeschränkt auch visuell
Vergrößerung: 12 x mit 25 mm Okular, siehe Text
Austrittspupille damit: 4,5 mm
Lichtgewinn damit: rund 4,5 mag
Grenzgröße damit: 10,5 mag (theoretisch)
Zur visuellen Nutzbarkeit der beiden Teleobjektive

Das Rubinar 500 / 5,6 und das Vivitar-Tele 300 / 5,6 lassen sich in Fernrohre verwandeln - weil sie beide über Stativanschlüsse verfügen und in einem T2-Gewinde enden. Von meinem ersten Meade SC (ein Meade 2080 aus den Achtzigerjahren) besitze ich noch ein aufschraubbares Zenitprisma mit passendem T2-Innengewinde.
Mit normalen 1,25-Zoll-Okularen komme ich dann leider nicht mehr in den Fokus. Doch von meinem alten Meade ist mir auch ein 25 mm Okular geblieben, dessen (linsentragender) Kopf genau ins 1,25 Zoll Prisma passt. Versenkt man ihn darin, kommt man in den Fokus und kann auch durch die Teleobjektive schauen.
So - und nur so - komme ich in den Fokus. Nachteilig ist nur die fixe Vergrößerung. Sie ist allerdings klein genug, um größere Austrittspupillen zuzulassen.

Mit anderen Objektiven funktioniert das leider nicht: Der dort nötige Omegon-Adapter trägt zu dick auf; das Scharfstellen scheitert. Möglich bleibt freilich die Verwendung dieser Objektive mit der DSLR und, via Adapter, auch mit CMOS-Cams.
Alle Angaben ohne Gewähr

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