Video zu einem Foto machen - Lucky Imaging
Die Luftunruhe beutelt das Bild des Mondes oder eines Planeten heftig durch, wie das folgende Video zeigt. Es wäre oft sinnlos, auf einen kurzen, ruhigen Augenblick zu warten und dann den Auslöser der Kamera zu drücken. Denn wenn die Cam endlich belichtet, erscheint das Objekt wahrscheinlich schon wieder zerzaust.
Beim Lucky Imaging (engl. etwa "geglücktes Abbilden") erstellt man deshalb ein ganzes, z.B. drei Minuten bis sechs Minuten langes Video mit einer möglichst hochauflösenden CCD/CMOS-Cam. Bevorzugte Formate: SER und AVI. Eine spezielle Software wie Autostakkert analysiert später die einzelnen Frames - es können Zehntausende sein. Sie verwirft alle, bei denen die Luftunruhe das Bild zu stark verzerrt hat.
Die geglücktesten Frames (Prozentsatz frei wählbar) werden vom Stacking-Programm digital übereinander gelegt. Dieses "Stapeln" verringert das Rauschen.Resultat des Stacking-Prozesses ist ein einziges, eher flau wirkendes Summenbild. Dieses kann mit einer weiteren Software (z.B. waveSharp) im Kontrast verstärkt und mit speziellen Software-Filtern geschärft werden.Das Video mag durchaus etliche Gigabyte groß geraten sein. Es ist aber nur Mittel zum Zweck. Denn daraus generiert man letztlich nur ein einziges, aber besonders scharfes Foto mit vielleicht 800 Kilobyte Platzbedarf.

So gewinnen Amateure heute bessere Fotos, als dies Profis in meiner Jugendzeit mit analogem Filmmaterial an Großsternwarten schafften!
Ich beschreibe Lucky Imaging ausführlich auf meinen Seiten zur Planetenfotografie: Von der Aufnahme bis zur Bearbeitung.
Alle Angaben ohne Gewähr!